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Stadt Erftstadt

Masterplan Lechenich

Lechenich als zweitgrößter Stadtteil von Erftstadt zeichnet sich insbesondere durch den historischen Ortskern aus, der innerhalb der Stadtbäche und Gräben liegt.

Wie in vielen kleineren Ortschaften zeigen sich jedoch auch in Lechenich bestimmte Missstände und Strukturen, die den heutigen Ansprüchen an eine zeitgemäße städtebauliche Gestaltung nicht mehr entsprechen. Aus diesem Grund hat die Stadt Erftstadt 2019 mit der Erstellung des Masterplans für Lechenich begonnen. 

Der Masterplan stellt ein ganzheitliches Entwicklungsszenario für die Zukunft von Lechenich dar. Ziel des Prozesses war es zunächst, die städtebaulichen, sozialen, ökologischen und ökonomischen Strukturen des Stadtteils zu untersuchen und anschließend Handlungsbedarfe zu ermitteln. Darauf aufbauend sind im Masterplan Ziele und Maßnahmen formuliert, die eine nachhaltige Umgestaltung und Entwicklung von Lechenich in den Fokus rücken. Somit stellt der Masterplan eine informelle Entwicklungsperspektive für Lechenich in den nächsten Jahren dar, die das Handeln von öffentlichen und privaten Akteur:innen koordiniert. 

Ähnlich wie im Stadtteil Liblar sollen auch für Lechenich Fördermittel beantragt werden, mit denen die Umsetzung der Maßnahmen unterstützt wird. Der Masterplan und die darin formulierten Maßnahmen beziehen sich im Wesentlichen auf den zentralen Ortsteil von Lechenich.

Zur Erarbeitung des Masterplans war die Mitarbeit der Lechenicher Öffentlichkeit gefragt. Dazu fanden in den Jahren 2019 – 2021 zwei Werkstätten, ein öffentlicher Infostand, mehrere Stadtteilspaziergänge sowie eine umfassende (Online)-beteiligung statt. Durch die guten Ortskenntnisse der Lechenicher Bürgerschaft konnten Problembereiche benannt sowie konkrete Maßnahmenideen eingebracht werden, die den Stadtteil zukünftig stärken und nachhaltig attraktiv machen. 

Im Nachgang zur Öffentlichkeitsbeteiligung ist schließlich der Masterplan als stimmiges Handlungskonzept entstanden. In der Ratssitzung am 29.06.2021 wurde der Masterplan für Lechenich einstimmig beschlossen. Es wird angestrebt den Masterplan als Gesamtkonzept innerhalb der nächsten 8-10 Jahre umzusetzen.

Wie geht es weiter?

Aktuell stehen für das Jahr 2023 Konkretisierungen und Vorbereitungen der einzelnen Maßnahmen an. Weiterhin wird angestrebt einen entsprechenden Förderantrag im September 2024 zu stellen.

Die Handlungsfelder des Masterplans Lechenich

Handlungsfeld A: Historisches Zentrum nachhaltig modernisieren

Handlungsfeld A nimmt im Besonderen den historischen Ortskern von Lechenich in den Blick. Im Fokus steht die Neugestaltung des Marktplatzes mit dem historischen Rathaus zu einem multifunktionalen und generationengerechten Kommunikationsort für Lechenich. Geplant ist, ein Wettbewerbsverfahren mit einem Team aus Stadtplaner:innen und Verkehrsplaner:innen durchzuführen. Als Orientierung für die Neugestaltung dient ein im Rahmen dieses Handlungsfeldes erarbeitetes Gestaltungs- und Sanierungskonzept. Im späteren Verlauf ist zudem das Hof- und Fassadenprogramm mit dem Schwerpunkt auf Begrünung und farblich abgestimmte Gestaltung vorgesehen. 

 

Handlungsfeld B: Grün- und Freiräume klima- und generationengerecht gestalten

Im Fokus des Handlungsfeldes B stehen die Grünräume in Lechenich, insbesondere der Grüne Ring, der den Ortskern von Lechenich fast vollständig umgibt. Bei der Neugestaltung des Grünen Rings soll die Aufenthaltsqualität in den vorhandenen Grünräumen gestärkt werden. Im Vordergrund stehen die Nutzung durch die Bewohner:innen Lechenichs, der Mitmachgedanke sowie eine klimagerechte Gestaltung. Im Vorfeld der Umgestaltung soll ein dialogorientiertes Werkstattverfahrens stattfinden, indem die Bürger:innen in die Gestaltung des Grünen Rings intensiv eingebunden werden. Darüber hinaus bildet der Schlosspark in Lechenich einen wichtigen Aufenthalts- und Erholungsort. Ziel im Rahmen des Handlungsfeldes B ist es, den Schlosspark als Naturbildungsort zu etablieren. 

 

Handlungsfeld C: Mobilität zukunftsgerecht gestalten

Handlungsfeld C befasst sich thematisch mit der zukunftsgerechten Gestaltung der Mobilität in Lechenich. Im Mittelpunkt steht der Marktplatz in Lechenich, der aktuell eine wichtige Ost-West-Verkehrsachse darstellt. Angrenzend befindet sich der Verkehrsknotenpunkt Herriger Straße/Bonner Straße/Frenzenstraße/Klosterstraße. Im Kontext des Ziels, die Klimaresilienz zu fördern, wird angestrebt, den Verkehr rund um den Marktplatz zu beruhigen und den ÖPNV sowie Fuß- und Radwegeverbindungen im gesamten Stadtteil zu stärken. Zum einen soll so eine attraktive Wegeverbindung in die angrenzenden Stadtteile entstehen und die Erreichbarkeit des Zentrums mit dem Umweltverbund gestärkt werden. Zum anderen gilt es, die Aufenthaltsqualität am Markt und den umliegenden Straßen, in denen sich viele Geschäfte befinden, für Passant:innen zu stärken. 

 

Handlungsfeld D: Teilhabe und gutes Miteinander

Im Handlungsfeld D stehen die Themen Teilhabe und gutes Miteinander im Vordergrund. Im Wesentlichen geht es darum, die Akteur:innen vor Ort sowie die Lechenicher Bewohner:innen an den Erneuerungsprozessen und der Projektumsetzung zu beteiligen und sie zu Eigeninitiative zu mobilisieren. Dazu sollen verschiedene projektbezogene Beteiligungsmöglichkeiten von einem Projektmanagement initiiert und organisiert und Multiplikator:innen bei der Vorbereitung und Umsetzung der Beteiligungsprozesse einbezogen werden. Ziel ist es, die Identifikation der Bewohner:innen von Lechenich zu erhöhen und sie zu klimagerechtem Handeln in ihrem Stadtteil zu motivieren. 

 

Handlungsfeld E: Planung und Umsetzung organisieren

Mit dem Masterplan Lechenich kommt auf die Stadt Erftstadt ein Bündel an komplexen Aufgaben zu, die nicht allein durch die städtischen Mitarbeiter:innen erfüllt werden können. Im Rahmen von Handlungsfeld E soll deshalb ein externes Projektmanagement eingesetzt werden. Neben der Unterstützung bei der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Masterplan agiert das Projektmanagement als Ansprechpartner:in im Stadtteil und initiiert und steuert Projekte und Kooperationen. Teil des Projektteams soll auch ein:e Stadtteilarchitekt:in sein, die als Ansprechpartner:in für das Hof- und Fassadenprogramm agiert und die aufsuchende Motivationsarbeit sowie die baufachliche und fördertechnische Beratung von Eigentümer:innen übernimmt.  

Stadterneuerung, Stadtgestaltung, Sonderprogramme

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