Klimaschutz und Anpassung
Klimaanpassung & Klimaschutz – Zwei Seiten einer Medaille
Klimaschutz und Klimaanpassung gehen Hand in Hand und sollten gemeinsam betrachtet und umgesetzt werden. Während der Klimaschutz sich mit den Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemission und dem Einsatz erneuerbarer Energien beschäftigt, zielen Klimaanpassungsmaßnahmen darauf ab, die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen. Beide Arbeitsbereiche sind notwendig für einen erfolgreich Umgang mit dem Klimawandel.
Klimawandelfolgen - Heute und zukünftig
Welche Folgen des Klimawandels können wir heute und in Zukunft beobachten?
- Häufigere Hitzetage: Gesundheitliche Einschränkungen schutzbedürftiger Gruppen (Kinder, Senior: innen, wohnungslose Menschen und Menschen mit Behinderung).
- Längere Trockenheitsperioden: Haben einen großen Einfluss auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen, mit Auswirkungen auf unsere Lieferketten.
- Starkregenereignisse: Führen zu Überschwemmungen ganzer Stadtgebiete.
- Unwetterereignisse: Sturm und Hagel verursachen sach- und gesundheitliche Schäden.
Klimaanpassung - Was können wir tun?
Bereits heute, können Maßnahmen ergriffen die den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirken.
Viele der Maßnahmen decken mehrere Funktionen im Kontext der Klimaanpassung ab: Kühlung durch Verdunstung & Verschattung, Entsieglung von Flächen und Rückhaltung von Niederschlagswasser.
- Städtisches Grün: Schattenspender und Schaffung kühler Oasen.
- Dach- und Fassadenbegrünung
- Pflanzung / Erhalt von Stadtbäumen
- Mobiles Grün
- Multifunktionale Retentionsräume (Rückhalteräume)
- Versickerungsmulden
- Wasserdurchlässige Bodenbeläge / Pflaster
- Tiefbeete
- Verschattungselemente Sonnensegel
- Pergolen
- Pavillons
Warming (Temperatur) Stripes Erftstadt
Eine einfache, aber prägnante Symbolisierung, um den Klimawandel zu visualisieren, entwickelte der Klimawissenschaftler Ed Hawkins. Die sogenannten Warming Stripes stellen für einen bestimmten Ort oder eine Region die mittlere Jahrestemperatur dar. Die Daten werden dabei chronologisch seit Messbeginn aufgetragen. Die einzelnen Jahre werden als farbcodierte Streifen dargestellt, das kälteste Jahr erscheint dunkelblau, das wärmste dunkelrot. Für Erftstadt reicht die Spanne vom Minimum mit 8,3 °C Jahresdurchschnittstemperatur, das 1956 auftrat, bis zum Maximum von 12,1 °C, das 2022 erreicht wurde. Es ist leicht zu erkennen, dass in den letzten Jahrzehnten die roten Streifen zugenommen haben. Aktuell sind die Jahre 1881-2022 dargestellt.
Ähnlich wie die Warming Stripes die Temperaturmittelwerte der Jahre 1881-2022 visualisieren, stellen die Precipitation Stripes nach der gleichen Darstellungsweise die jährlichen Niederschlagssummen zwischen 1881-2021 dar. Man kann deutlich sehen, dass die Jahresniederschläge deutlich variabler ausfallen als die jährlichen Temperaturmittelwerte. Nachdem es zu Beginn der Wetteraufzeichnung eher trockene Jahre gab, passend zu den kühleren Jahresmitteltemperaturen, gab es immer wieder lange Phasen mit deutlich niederschlagsreicheren Jahren. Deutlich erkennbar ist die seit den letzten fast zehn Jahren andauernde relative Trockenheit, die einer eher feuchten Episode ab den 1980'er und 1990'er Jahren, die bis in die 00'er Jahre anhielt, nachfolgt und immer noch anzuhalten scheint.
Das trockenste Jahr für Erftstadt war 1921 mit 350 mm Niederschlag (das einzige Jahr unter 400mm!). Das nasseste Jahr war 1965 mit 869 mm Niederschlag.
Aktuelles
Klimaanpassungsmanagement
Bereits heute sind die Auswirkungen des Klimawandels in Erftstadt spürbar. Die Stadt muss sich auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereiten, die mit intensiven Hitzewellen, längeren Trockenperioden und häufigeren Extremwetterereignissen wie z.B. Starkregen einhergehen werden. Die frühzeitige und kontinuierliche Anpassung an sich verändernde Klimabedingungen bleibt daher eine entscheidende Aufgabe für die Stadt Erftstadt, um präventiv gegen Klimarisiken vorzugehen.
Mit der Erstellung des Klimaanpassungskonzepts, sollen Strategien und Maßnahmen zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels entwickelt werden. Dazu wird auf Grundlage einer Bestandsaufnahme und einer Betroffenheitsanalyse diejenigen Auswirkungen der Klimaveränderungen identifiziert, für die ein priorisierter Handlungsbedarf besteht.
Zur Umsetzung des Klimaanpassungskonzepts wurde zum 01.04.2023 die neu geschaffene Stelle des Klimaanpassungsmanagers besetzt. Der Klimaanpassungsmanager übernimmt bei der Erstellung des Konzeptes die koordinierende und organisatorische Rolle.
Das Klimaanpassungsmanagement wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert, vertreten durch die Zukunft - Umwelt - Gesellschaft (ZUG) gGmbH.
Fördertitel: DAS-A.1: Erstellung eines integrierten Klimaanpassungskonzepts für die Stadt Erftstadt
Förderkennzeichen: 67DAA00471
Laufzeit des Vorhabens: 01.04.2023 – 31.03.2025
Beteiligte Partner: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz / Zukunft - Umwelt - Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Weiterführende Informationen
- Klimafolgen und Anpassung | Umweltbundesamt (Öffnet in einem neuen Tab)
- LANUV Klima (nrw.de) (Öffnet in einem neuen Tab)
- Startseite | Zentrum KlimaAnpassung (zentrum-klimaanpassung.de) (Öffnet in einem neuen Tab)
- BMUV: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (Öffnet in einem neuen Tab)
- Verbraucherzentrale NRW: Mehr Grün am Haus (Öffnet in einem neuen Tab)