Inhalt anspringen

Stadt Erftstadt

Haus Buschfeld

Das Anwesen „Haus Buschfeld“ zwischen Liblar und Bliesheim gilt als eine der ältesten befestigten Wasserburgen des Rhein-Erft-Kreises.

Zwischen Liblar und Bliesheim, von der Merowingerstraße her kommend, führt der Weg über eine Backsteinbrücke zur ehemaligen Vorburg mit ihren angrenzenden Gebäuden, die 1989/99 zu einer Wohnanlage mit insgesamt 38 Wohneinheiten umgebaut wurde. Rechts vom Weg - außerhab des Wassergrabens - liegt etwas abseits das barocke Herrenhaus, das durch Ankerzahlen auf das Jahr 1711 datiert ist.

Das Anwesen besteht aus einem Herrenhaus, welches 1997 von der Kölner Familie Dr. Harald und Anette Hendel erworben wurde und nach umfangreichen Sanierungen als Wohn- und Bürogebäude genutzt wird.
Des Weiteren gehört eine Vorburg, die 1989/99 mit ihren angrenzenden Gebäuden zu einer Wohnanlage mit insgesamt 38 Wohneinheiten umgebaut wurde, sowie Reste einer Mühle zum Haus Buschfeld.

Das Anwesen gilt als eine der ältesten befestigten Wasserburgen des Rhein-Erft-Kreises. Auf Antrag der Eigentümer beschloss der Stadtrat der Stadt Erftstadt am 08. März 2007, das Herrenhaus als „Schloss Buschfeld“ in die Denkmalliste einzutragen. Somit besteht Haus Buschfeld aus dem Schloss (Herrenhaus), der Vorburg (ehemalige Wirtschaftsgebäude, welche nun Wohneinheiten sind) und der Mühle (Schutzgebäude und Reste des Wasserrades). Die Fortschreibung des Herrenhauses in „Schloss Buschfeld“, unterlegt durch ein Gutachten zum Denkmalwert durch das Rheinische Amt für Denkmalpflege, erfolgte am 24. Oktober 2007. Die Gesamtanlage führt aber weiterhin die Bezeichnung Haus Buschfeld.

Geschichte

Buschfeld wird erstmals 1276 im Besitz des Ritters Wenemar von Gymnich erwähnt, der seine Schwester Beatrix, der Witwe Johanns von Kerpen, Buschfeld und andere Güter im Tausch gegen die Burg Kerpen überließ. Beatrix und ihre Kinder nannten sich danach von Buschfeld.

1340 war die befestigte Burg, das castrum Buschfeld, im Lehnsbesitz des Johann von Buschfeld (sein Vater Herman war ein Nachkomme der Schilling von Bornheim). Lehnsherr war der Erzbischof von Köln, der an der Burg Buschfeld ein Offenhausrecht besaß. Die für das Mittelalter typische Politik der Fehde zur Regelung von Besitzstreitigkeiten, brachte die Ritter von Buschfeld häufig in finanzielle Schwierigkeiten, sodass Teile des Besitzes wie z. B. der sogenannte Buschfelder Hof (später Stollenhof genannt) in Bliesheim verkauft werden mussten.

Bei der Erbteilung nach dem Tode Johanns von Buschfeld im Jahre 1417 erhielt sein Sohn Wilhelm, Ritter und Hofmeister des Erzbischofs von Köln, Haus Buschfeld. Wilhelms Sohn Johann wiederum verkaufte 1447 den Adelssitz an den Ritter Everhard [von] Quad[t]. Mehr als 300 Jahre blieb Haus Buschfeld im Besitz der von Quadt. Nach dem Tode des letzten Freiherrn von Quadt fiel der Adelssitz an die nächsten Verwandten, die Grafen von der Leyen, die von 1762 bis 1785 damit belehnt waren. Der Rittersitz wechselte im 19 Jh. mehrfach den Besitzer. Durch Verkauf an den Freiherrn von Loe zu Wissen und anschließend auf die Erben, den Grafen von Hoensbroech.

Später gelangte Haus Buschfeld durch Verkauf an Generaldirektor Dr. Wegge in bürgerlichen Besitz. Der zum Hause Buschfeld gehörende Hof wurde als landwirtschaftlicher Musterbetrieb geführt. Das Wohnhaus wurde 1924-1926 vom Rheinischen Bauernverein renoviert und umgestaltet.

Der ebenfalls zum Hause Buschfeld gehörende Bremer Hof wurde 1872 auf Abbruch verkauft. Das Fachwerkhaus soll in Bliesheim wieder aufgebaut worden sein und in der heutigen Merowingerstraße stehen.
Der letzte Besitzer des Hauses Buschfeld, Heribert Meller, ließ die Gebäude des ehemaligen Burghofes zu einer Wohnanlage umbauen. Das Haus mit dem Park verkaufte er 1997.

Gekürzte Fassung aus "Denkmäler in Erftstadt" von Hanna Stommel; Loseblattsammlung; Hg. AHAG Lechenich

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Erftstadt
  • Stadt Erftstadt
Diese Seite teilen: