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Stadt Erftstadt

Kommunale Wärmeplanung

Erftstadt stellt Weichen für klimaneutrale Zukunft.

Meldung vom 10.06.2024

Erftstadt geht einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität: Die Stadtverwaltung hat die Erstellung eines „Kommunalen Wärmeplans“ in Auftrag gegeben, um ihre Wärmeversorgung zukunftssicher und nachhaltig zu gestalten. Bürgermeisterin Carolin Weitzel betont die Bedeutung des Projekts als zentralen Baustein für eine möglichst klimaneutrale Zukunft. Mit Unterstützung der SME Management GmbH und der GVG Rhein-Erft GmbH wird das Konzept innerhalb eines Jahres entwickelt. Dabei sollen Bürgerschaft und Unternehmen beteiligt werden.

In Deutschland entfällt fast die Hälfte des Energiebedarfs auf die Bereitstellung von Wärme. Daher ist die Umsetzung der Wärmewende – d.h. die Bereitstellung von Wärme durch erneuerbare Energien – von großer Bedeutung für den Klimaschutz und für das Erreichen der Treibhausgasneutralität. Auch Erftstadt steht vor der Herausforderung, die Wärmeversorgung im Stadtgebiet nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten, wenn sie die Klimaschutzziele erreichen will. 

Das war der ausschlaggebende Grund für die Stadt Erftstadt, einen „Kommunalen Wärmeplan“ (KWP) in Auftrag zu geben. Ein wichtiger Baustein hin zur angestrebten Klimaneutralität sei dieser Kommunale Wärmeplan, so Bürgermeisterin Carolin Weitzel, und fährt fort: „Unser Ziel ist es, der Bürgerschaft sowie den Unternehmen und Netzbetreibenden vor Ort eine Orientierung zu möglichen Technologieoptionen für die Zukunft zu bieten.“

Damit geht die Stadt Erftstadt mit großen Schritten voran, um ihre Wärmeversorgung nachhaltig und zukunftsorientiert zu gestalten. Schon bevor die Bundesregierung eine Verpflichtung zur Wärmeplanung für Kommunen in ganz Deutschland festlegte, hat die Stadt einen Förderantrag für die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung eingereicht, der inzwischen genehmigt wurde. Der kommunale Wärmeplan soll als Grundlage für eine ganzheitliche Wärmewende in Erftstadt dienen. Die Stadt hat nach erfolgter Ausschreibung die SME Management GmbH aus Elsdorf mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. SME wird das Vorhaben gemeinsam mit der GVG Rhein-Erft GmbH als „Team Wärmeplanung“ realisieren. 

Die kommunale Wärmeplanung, zu 100 Prozent vom Bund gefördert, ist in mehrere Phasen aufgeteilt, die innerhalb eines Jahres umgesetzt werden sollen. Zunächst werden im Rahmen einer Bestandsanalyse Daten zum IST-Zustand wie z. B. aktuelle Wärmebedarfe oder Energieinfrastrukturen, einschließlich der in Erftstadt eingesetzten Energieträger, erhoben. Im Kontext einer anschließenden Potenzialanalyse werden Einsparmöglichkeiten etwa für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme untersucht. Hierzu gehört auch die Erhebung von lokal verfügbaren Potenzialen erneuerbarer Energien. Aus den Ergebnissen werden dann ein Zielszenario und eine Wärmestrategie entwickelt. 

Wichtig: die kommunale Wärmeplanung trifft Aussagen zu einer Wärmeversorgung für ganze Quartiere oder Stadtteile, nicht für einzelne Gebäude oder Privathäuser. Sie zeigt also zum Beispiel Eignungsgebiete auf, die zentral oder dezentral versorgt werden können (z. B. über Wärmepumpen, [Wasserstoff-]Gaskessel, Biomasse). „So können auch wir ‚Energiefresser‘ gezielt identifizieren und uns ein Bild über zukünftige Sanierungspotenziale machen“, erläutert Bärbel Ackermann, Klimaschutzmanagerin in Erftstadt. „Wichtig ist aber, dass sich daraus für Hausbesitzerinnen oder Hausbesitzer keine rechtlich verbindlichen Vorgaben ergeben“, betont Ackermann ausdrücklich. „Der Wärmeplan verpflichtet also niemanden dazu, etwa die Heizung auszutauschen.

Ein so herausforderndes Projekt wie die kommunale Wärmeplanung steht und fällt mit einer transparenten Kommunikation. „Um eine möglichst breite Akzeptanz für das Vorhaben zu erreichen, werden sowohl die Menschen und Wirtschaft in Erftstadt als auch unsere Politik regelmäßig über den Prozess der kommunalen Wärmeplanung informiert“, betont Bürgermeisterin Weitzel. Auf der städtischen Homepage wurden deshalb Informationen rund um das Projekt erstellt, die unter https://www.erftstadt.de/waermeplanung abgerufen werden können und fortlaufend aktualisiert werden. 

„Mit der Anpassung an die neuen gesetzlichen Vorgaben in Sachen Energie setzt die Stadt Erftstadt ihren Weg zu einer modernen und nachhaltigen Energieversorgung in der Region kontinuierlich fort“, sagt Dr. Stefan Röder, geschäftsführender Gesellschafter der SME. „Um eine gesicherte nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung für private Haushalte sowie Unternehmen in Erftstadt zu gewährleisten, muss das Hauptaugenmerk auf drei Aspekten liegen: Klimaneutralität, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit, und zwar unter Einhaltung der gesetzten Klimaschutzziele.“

Werner Abromeit, Geschäftsführer der GVG, betont die Bedeutung der Zusammenarbeit aller Akteur:innen in diesem Projekt. „Ein offener und transparenter Austausch aller Akteure, also der Unternehmen, der Bürgerschaft sowie der Netzbetreiber und Verwaltung bietet Chancen, alle relevanten Aspekte gemeinsam zu identifizieren und in der Planung zu berücksichtigen. Auf diese Weise kann eine hohe Akzeptanz und ein breites Verständnis bei den Menschen erreicht werden. Dies ist ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg dieses herausfordernden Vorhabens.“  

Die Partner:innen der Stadt Erftstadt bei der Erstellung einer Wärmeplanung

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